Stadt multidisziplinär. Projekte und Perspektiven der Forschung

Am 30.11.2018 präsentieren sich aktuelle Forschungsprojekte zur Stadtforschung an der TU Darmstadt. Auch wir werden unser DFG-Projekt „Großsiedlungen in der Krise?“ in diesem Rahmen vorstellen. Orgqansisiert wird die Veranstaltung von der AG Interdisziplinäre Stadtforschung der TU Darmstadt gemeinsam mit der Schader Stiftung. Es ist der Auftakt für weitere Werkstattgespräche zu den einzelnen Projekten, die im Laufe der kommenden Semester stattfinden werden.

Stadt multidisziplinär. Projekte und Perspektiven der Forschung

Dienstag, 30. Oktober 2018, 18:30 Uhr

Schader-Stiftungszentrum, Goethestraße 2, 64285 Darmstadt

Zum Programm und zur Anmeldung

Vortrag Volberg: „Patina oder Schmutz? Lesarten von Beton in Großwohnbauten der 1970er Jahre“

Die AG Interdisziplinäre Stadtforschung an der TU Darmstadt organisiert im Sommersemester 2018 vier öffentliche Abendvorträge, zu denen alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Mehr zu den Abendvorträgen

Im Rahmen der Abendvorträge wird am Dienstag, den 24. April 2018 um 18:30 Uhr am Fachbereich Architektur (El-Lissitzky-Str.1, 64287 Darmstadt) im Raum 58 Claudia Volberg (Technische Universität Graz, Institut für Architekturtechnologie) über ihre Forschung zu Großsiedlungen sprechen:

Claudia Volberg: „Patina oder Schmutz? Lesarten von Beton in Großwohnbauten der 1970er Jahre“
24. April 2018, 18:30 Uhr
Fachbereich Architektur, Raum 58
El-Lissitzky-Str.1, 64287 Darmstadt

Start in das Sommersemster 2018

Heute starte ich mit meinen Lehrveranstaltungen in das Sommersemester 2018. An der TU Darmstadt biete ich in diesem Semester eine Vorlesung und eine Übung an, die sowohl die Neuere Geschichte als auch die Technikgeschichte abdecken.

Vorlesung: „Nach dem Boom“. Die 1970er Jahre in der Zeitgeschichte
Die 1970er Jahre haben die Zeithistoriker Lutz Raphael und Anselm Doering-Manteuffel als Jahrzehnt „nach dem Boom“ bezeichnet. Im Gegensatz zu den 1960er Jahren, die durch das „Wirtschaftswunder“ und einen verbreiteten Zukunftsoptimismus geprägt waren, gelten die 1970er Jahre als Dekade der wirtschaftlichen Stagnation und des wachsenden Krisenbewusstseins. Die Ölpreiskrise, die sogenannte „Stagflation“ und eine wachsende Arbeitslosigkeit stehen für diese Interpretation, die zusammen mit der Bedrohung durch den Kalten Krieg und den Terrorismus im „Deutschen Herbst“ ein eher düsteres Bild der 1970er Jahre verfestigt. Dennoch waren die 1970er Jahre auch eine Dekade des Aufbruchs und in vielerlei Hinsicht die „Vorgeschichte der Gegenwart“. In der intellektuellen Debatte und in der Kultur setzte sich das Paradigma der „Postmoderne“ durch, die zahlreichen Protestbewegungen trugen zu einer Ausweitung politischer Partizipation bei und mit der Computerisierung setzte ein Trend ein, der die Wirtschafts- und Arbeitswelt nachhaltig verändert hat. In dieser Vorlesung werden die 1970er Jahre deshalb als Übergangsjahrzehnt porträtiert, in dem sich am Ende des Nachkriegsbooms neue gesellschaftliche, politische, ökonomische und kulturelle Muster herausbildeten.
Diese Vorlesung wird einen Überblick über die wichtigsten Forschungsfelder und Themenbereiche der historischen Auseinandersetzung mit den 1970er Jahren geben. Ein erster Schwerpunkt wird auf der Wirtschafts- und Sozialgeschichte liegen, ein zweiter auf der Politik und politischen Kultur einschließlich der Protestbewegungen und des links-alternativen Milieus. Schließlich wird die Kultur der 1970er Jahre, von intellektuellen Debatten bis zum Aufstieg der Populärkultur, behandelt.

Übung: Praxistheorie und Technikgeschichte
Fernsehen, Duschen und Autofahren sind alltägliche Routinen, die mit der Praxistheorie in den Blick kommen. Diese Routinen haben nicht nur eine Geschichte, sondern in diesen Geschichten spielen Technologien eine zentrale Rolle: Fernseher und Fernsehsender, Duschen und die Wasserversorgung, Autos und Straßensysteme haben sich in Wechselwirkung mit ihrer alltäglichen Nutzung entwickelt. So haben neue Technologien einen Einfluss auf alltägliche Routinen, aber diese Routinen beeinflussen zugleich, wie sich Technologien verbreiten oder wie sie angeeignet werden. Auf diese Zusammenhänge verweist die Praxistheorie, die seit einem guten Jahrzehnt intensiv debattiert und weiterentwickelt wird.
In dieser Übung werden wir anhand einschlägiger Aufsätze zunächst die Kernelemente und Grundannahmen der Praxistheorie kennenlernen. Im weiteren Verlauf werden wir uns damit befassen, welche Forschungsfragen mithilfe der Praxistheorie angegangen werden können und welches Potenzial die Praxistheorie für die Technikgeschichte hat.

grosssiedlungen.org

Mit dem Start unseres neuen DFG-geförderten Forschungsprojekts „Großsiedlungen in der Krise? Modernekritik und Vergemeinschaftung in den 1970er Jahren“ haben wir einen neuen blog gestartet. Auf grosssiedlungen.org werden wir in Zukunft den Arbeitsfortschritt des Projekts dokumentieren und weiterführende Informationen rund um die Forschung zur Geschichte von Großsiedlungen zusammenstellen.

Lehrstuhlvertretung Technikgeschichte im WS17/18

Zum 1.10.2017 habe ich erneut eine Lehrstuhlvertretung übernommen. Nach einem Semester in Jena werde ich jetzt für ein halbes Jahr die Professur für Technikgeschichte an der TU Darmstadt vertreten.

Als Lehrveranstaltungen werde ich anbieten:

Stellenausschreibung DFG-Projekt „Großsiedlungen in der Krise?“

Am Institut für Geschichte, Fachgebiet Neuere Geschichte mit Schwerpunkt Stadt- und Umweltgeschichte der TU Darmstadt ist zum 1. Januar 2018 die Stelle für eine/einen Wiss. Mitarbeiterin/Mitarbeiter – 65 % im DFG-Projekt „Großsiedlungen in der Krise? Modernekritik und Vergemeinschaftung in den 1970er Jahren“ (auf drei Jahre befristet) zu besetzen.

Das Projekt nimmt den Wandel der Großsiedlungen, die um 1970 errichtet wurden, von „Laboratorien der Moderne“ zu „sozialen Brennpunkten“ in den Blick. Hintergrund waren der sozioökonomische Strukturbruch und der Wertewandel der 1970er Jahre, von denen Großsiedlungen als Wohnlagen auf besondere Weise betroffen waren. Die Arbeitshypothese des Projekts ist, dass sich in den Großsiedlungen – auch als Reaktion auf die Stigmatisierung und die Massierung sozialer Problemlagen – neue Formen der Vergemeinschaftung und zivilgesellschaftliche Strukturen herausgebildet haben. Dieser Prozess, der mit dem Einzug der ersten Bewohner einsetzte und bis in die 1990er Jahre andauerte, bildet den zentralen Untersuchungsgegenstand des Projekts.

Einstellungsvoraussetzungen sind:

  • Ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Geschichte oder benachbarten Disziplinen. Ein Schwerpunkt im Bereich der Zeitgeschichte ist sinnvoll, aber keine zwingende Voraussetzung.
  • Bereitschaft, in Absprache mit dem Projektleiter zielgerichtet an einem Projekt zu arbeiten.
  • Freude an der Arbeit mit z.T. unerschlossenen Quellen in Archiven vor allem in Darmstadt und Hamburg.
  • Bereitschaft, mit Zeitzeugen und Akteuren vor Ort Kontakt aufzunehmen

Wir bieten:

  • Vergütung nach E13 (65%) des Tarifvertrags für die Technische Universität Darmstadt (TV – TU Darmstadt).
  • Gelegenheit zur eigenen wissenschaftlichen Qualifikation (Promotion).
  • ein strukturiertes Forschungsprogramm im Rahmen des DFG-Projekts „Großsiedlungen in der Krise?“
  • Unterstützung bei der Publikation von (Teil-)ergebnissen.
  • Angebote der TU Darmstadt zur Unterstützung in der Promotionsphase (u.a. Graduate School for Urban Studies sowie spezifische Förderangebote für Frauen).
  • Einen voll ausgestatteten Arbeitsplatz und ein sympathisches Arbeitsumfeld.

Für weitere Informationen steht Ihnen PD Dr. Sebastian Haumann per mail (haumann@pg.tu-darmstadt.de) zur Verfügung.

Gelegenheit zur Vorbereitung einer Promotion wird gegeben. Das Erbringen der Dienstleistung dient zugleich der wissenschaftlichen Qualifizierung der Bewerberin/des Bewerbers. Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf, sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Die Vergütung erfolgt nach dem Tarifvertrag für die Technische Universität Darmstadt (TV – TU Darmstadt).

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (Motivationsschreiben, Lebenslauf, akademische Zeugnisse) bis zum 31.10.2017 unter Angabe der Kenn-Nr. 400 per mail zu senden an PD Dr. Sebastian Haumann (haumann@pg.tu-darmstadt.de).

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Kenn.-Nr. 400

Bewerbungsfrist: 31. Oktober 2017