Geologische Karte der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen

Die Geologische Karte der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen, zwischen 1838 und 1865 unter der Leitung von Heinrich von Dechen entstanden, ist einer der frühesten systematischen geologischen Aufnahmen. Die Entstehung dieser Karte ist zum einen Wissenschaftsgeschichtlich interessant, zum anderen spiegelt sich im Entstehungsprozess auch die Zunahme von Bergbauaktivitäten im gleichen Zeitraum wider. Die Geologen, von denen die meisten im Hauptberuf Bergbeamten waren, profitierten sichtlich von den Aufschlüssen verschiedenster Kohle- und Erzgruben. Inwieweit der Bergbau von den Erkenntnissen der goelogischen Untersuchung profitierte, lässt sich aus den Quellen dagegen nicht eindeutig rekonstruieren.

Der vollständige Verlauf der Erhebungen, von der ersten Literaturbestandsaufnahme 1838 bis zur Veröffentlichung des letzten Blattes 1865, ist überliefert im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA Rep. 121, Nr. 8204 bis 8210. Die einzelnen Detailuntersuchungen und Berichte von Bereisungen, auf die in diesen Akten verwiesen wird, sind (zumindest teilweise) überliefert im Bestand I. HA Rep. 194 Geologische Landesanstalt. Das Ergebnis dieser Erhebungen, die gologische Karte selber, steht in der Orginalversion, die zwischen 1855 und 1865 veröffentlicht wurde, auch online zur Verfügung: Geologische Karte der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen.

Tagungsbericht „Dominanz durch Dinge?“

Auf H-Soz-u-Kult ist heute ein Bericht von Florian Schleking über die Tagung „Dominanz durch Dinge? Zum Verhältnis von sozialen Asymmetrien und Materialitäten aus historischer Perspektive“ des Arbeitskreises Geschichte+Theorie erschienen. Ich war mit einem Beitrag zur „sozialen Relevanz der physikalischen Eigenschaften von Kalkstein“ daran beteiligt. Der Vortrag war ein Experiment, das mich in meinem Forschungsprojekt wieder einen Schritt weiter gebracht hat. Es ging mir darum auszuloten, wie weit praxistheoretische Ansätze tragen können, um das Entstehen bzw. die Verstetigung sozialer Strukturen zu erklären. Inzwischen habe ich die Einsichten, die ich in der Diskussion auf der Tagung gewonnen habe, auch in mein Manuskript eingearbeitet. Aber auch darüber hinaus war es eine sehr diskussionsintensive Tagung, die Ende Februar stattgefunden hat. Davon zeugt auch der jetzt erschienene Tagungsbericht: viele neue Ideen und neue Kontakt. Ich selber habe von dieser Tagung noch viel mehr mitgenommen als man in einem Tagungsbericht wiedergeben könnte.

Zum Tagungsbericht

Stellenausschreibungen TU Darmstadt

Gleich zwei neue Stellenausschreibungen an der Tu Darmstadt für Historikerinnenen und Historiker.

Die Kollegen aus dem Mittelalter suchen eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in mit 50%: „Am Institut für Geschichte – Fachgebiet Mittelalterliche Geschichte – Prof. Dr. Gerrit J. Schenk – ist zum 1. Oktober 2014 eine Stelle für eine/n Wissenschaftliche/n Mitarbeiterin/Mitarbeiter – halbtags – in einem zunächst auf 3 Jahre befristeten Arbeitsverhältnis zu besetzen.“ mehr Informationen

Das DFG-Graduiertenkolleg „Topologie der Technik“ sucht einen neuen PostDoc: zur Ausschreibung

Lehrformat im Seminar

Heute letzte Sitzung eines sehr erfolgreichen Seminars „Die Gründung der USA“ im Sommersemester 2014. Perfekte Lehrvoraussetzungen: eine diskussionsfreudige Gruppe von 12 Studierenden. Und ein gutes Konzept. Nach vier einführenden Sitzungen, in denen wir verschiedene Handbuchtexte besprochen haben, haben wir für den Rest der Sitzungen auf die sonst obligatorischen Referate verzichtet. Stattdessen mussten die Studierenden jeweils eine Woche vor „ihrer“ Sitzung eine einseitige Ideenskizze mit Fragestellung, Literaturlage und möglichen Quellen einreichen und dazu einen passenden Aufsatz aus dem Blackwell „Companion to the American Revolution“. Die Beiträge aus dem „Companion“ haben sich als für diesen Zweck gut geeignet erwiesen: sie sind relativ kurz (meist 5-10 Seiten), pointiert und dicht geschrieben und beleuchten alle wesentlichen Aspekte der Amerikanischen Unabhängigkeit.  So hatten wir in jeder Sitzung neben der Ideenskizze eine fundierte Diskussionsgrundlage, auf die sich alle Teilnehmer bei der Besprechung der Ideenskizzen beziehen konnten. Auf dieser Grundlage konnten alle Ideenskizzen in der gemeinsamen Diskussion so weit verbessert werden, dass die Studierenden nun (hoffentlich) alle sehr gute Hausarbeiten verfassen können – nach dem Seminarverlauf gehe ich jedenfalls davon aus. Insgesamt ein gelungenes Experiment mit dem Lehrformat „Seminar“, das ich in kommenden Semestern auf jeden Fall wieder aufgreifen werde.

Neue Literatur zu Jane Jacobs

Im Kontext der Tagung „Queen Jane Jacobs. Jane Jacobs and paradigm shifts in urban planning and urban redevelopment“, an der ich im Mai 2011 teilgenommen hatte, sind jetzt zwei Veröffentlichungen erschienen. Dirk Schubert hat eine Biographie über Jacobs geschrieben, die in der Reihe „Beiträge zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung“ erschienen ist. Ebenfalls von Dirk Schubert herausgegeben wurden die Beiträge der Tagung von 2011 in einem Sammelband bei Ashgate.

Dirk Schubert: Jane Jacobs und die Zukunft der Stadt. Diskurse – Perspektiven – Paradigmenwechsel (=Beiträge zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung 17), Franz Steiner Verlag 2014.

Dirk Schubert (Hrsg.): Contemporary Perspectives on Jane Jacobs. Reassessing the Impacts of an Urban Visionary, Ashgate 2014.