Digitalisate: Reisetagebücher Hermann Wedding (1856-1862)

Zum Abschluss des Jahres noch mal ein paar digitalisierte Quellen. Die drei umfangreichen Reisetagebücher des späteren Professor für Eisenhüttenkunde, Hermann Wedding (1834-1908), die jetzt digital zur Verfügung stehen, habe ich 2015 während meines Aufenthalts als Scholar in Residence in der Eisenbibliothek Schlatt „entdeckt“. Die Kolleginnen und Kollegen von der Eisenbibliothek haben sich freundlicherweise um die Digitalisierung der bisher weitgehend unerschlossenen Tagebücher gekümmert, so dass Sie nun für alle Interessierten zugänglich sind.

Die Reisetagebücher Hermann Weddings geben Einblick in die Hochphase der europäischen Industrialisierung. Sie zeigen nicht nur, wie die verschiedenen Wissensgebiete von der Geologie über das Montan- und Hüttenwesen bis zum Maschinenbau ineinandergriffen. Sie dokumentieren auch die europäische Dimension des technologischen und ökonomischen Umbruchs der 1850er Jahre.

Schlatt, Eisenbibliothek, Mss 23: H. [Hermann] Wedding, Über die Freiberger Hütten; Freiberger Hütten Proceße. Abschrift nach einem Hefte des H. Th. [Hieronymus Theodor] Richter; H. [Hermann] Wedding, Verschiedene Notizen, 1856/57 (http://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/ebs/0023), 2017.

Schlatt, Eisenbibliothek, Mss 24: H. [Hermann] Wedding, Reise durch Thüringen, Bayern, Saarbrücken, Lothringen, Rhein, Westphalen, 1858 (http://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/ebs/0024), 2017.

Schlatt, Eisenbibliothek, Mss 25: Hermann Wedding, Metallurgisches Reisetagebuch durch Deutschland, Belgien und England, 1860-1862 (http://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/ebs/0025), 2017.

 

Geologische Karte der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen

Die Geologische Karte der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen, zwischen 1838 und 1865 unter der Leitung von Heinrich von Dechen entstanden, ist einer der frühesten systematischen geologischen Aufnahmen. Die Entstehung dieser Karte ist zum einen Wissenschaftsgeschichtlich interessant, zum anderen spiegelt sich im Entstehungsprozess auch die Zunahme von Bergbauaktivitäten im gleichen Zeitraum wider. Die Geologen, von denen die meisten im Hauptberuf Bergbeamten waren, profitierten sichtlich von den Aufschlüssen verschiedenster Kohle- und Erzgruben. Inwieweit der Bergbau von den Erkenntnissen der goelogischen Untersuchung profitierte, lässt sich aus den Quellen dagegen nicht eindeutig rekonstruieren.

Der vollständige Verlauf der Erhebungen, von der ersten Literaturbestandsaufnahme 1838 bis zur Veröffentlichung des letzten Blattes 1865, ist überliefert im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA Rep. 121, Nr. 8204 bis 8210. Die einzelnen Detailuntersuchungen und Berichte von Bereisungen, auf die in diesen Akten verwiesen wird, sind (zumindest teilweise) überliefert im Bestand I. HA Rep. 194 Geologische Landesanstalt. Das Ergebnis dieser Erhebungen, die gologische Karte selber, steht in der Orginalversion, die zwischen 1855 und 1865 veröffentlicht wurde, auch online zur Verfügung: Geologische Karte der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen.