MSG 1/2021 „Urbane Temporalitäten“

Bereits Anfang Januar ist das neue Heft der Modernen Stadtgeschichte (MSG) erschienen, diesmal mit dem Themenschwerpunkt „Urbane Temporalitäten“ herausgegeben von Dorothee Brantz / Bettina Severin-Barboutie.

Inhalt
  • Dorothee Brantz/Bettina Severin-Barboutie: Urbane Temporalitäten (un)sichtbar machen. Eine fotografische Annäherung, S. 5-13.
  • Gábor Sonkoly: From Historic City to Heritage City. How to Construct Historical Continuity in the Buda Castle District, S. 14-30.
  • Felix Ackermann: Palimpsest Muranów. Einschreiben, Löschen und Neuschreiben als hypertextuelle Prozesse der Stadtgeschichte, S. 31-45.
  • Sina Steglich: Im Takt der Stadt? Archive als alternative urbane Zeiträume im 19. Jahrhundert, S. 46-58.
  • Tim Brückmann: Der 13. Februar 1955. Verwendungen von Zeit in der DDR-Presse anlässlich des 10. Jahrestages des Luftangriffs auf Dresden, S. 59-75.
  • Massimo Moraglio: Engineering the Pedestrian. Timescape of Urban Walking after the 1920s, S. 76-89.
  • Felix Fuhg: „Talkin ’bout my generation“. Urbane Zeitlichkeiten und Generationenforschung, S. 90-104.
  • Christiane Reinecke: Über Langeweile, Nichtarbeit und raumzeitliche Konflikte in der Peripherie französischer Städte, S. 105-114.
  • Dietrich Henckel: Ein Plädoyer für kommunale Zeitpolitik, S. 115-125.
  • Małgorzata Popiołek-Roßkamp: Garmisch-Partenkirchen des Ostens. Planung der besetzten Stadt Zakopane im Zweiten Weltkrieg, S. 126-146.
  • Jens van de Maele: The Twentieth-Century Ministerial Office Building as a Laboratory of Government, S. 147-166.

Publikation: Public Housing in West Germany

2022 hat noch gar nicht begonnen und schon ist ein erster Aufsatz im Journal of Urban History erschienen, der auf 2022 datiert ist. Es handelt sich allerdings auch um ein Review Essay, der schon seit gut einem Jahr in als online-Version auf der Seite des Journal of Urban History verfügbar war, also nicht wirklich um eine „neue“ Publikation:

  • Sebastian Haumann: Public Housing in West Germany. Expansion and Crisis of the Neue Heimat, in: Journal of Urban History 48 (2022), S. 182-186. DOI: 10.1177/0096144220959650.
  • Neuerscheinung: Kalkstein als „kritischer“ Rohstoff

    Seit letzter Woche wird auch die Printversion meines Buches ausgeliefert. Am Freitag kamen nun auch die Belegexemplare an. Ich freue mich, dass diese Projekt jetzt seinen (vorläufigen) Abschluss gefunden hat!

    Sebastian Haumann: Kalkstein als „kritischer“ Rohstoff. Eine Stoffgeschichte der Industrialisierung, 1840-1930, Bielefeld 2020.

    Das Buch ist bei allen Buchhandlungen oder direkt beim Verlag erhältlich: Zur Verlagsseite

    MSG 2/2020 „50 Jahre Moderne Stadtgeschichte“

    Jetzt neu erschienen ist das Jubiläumsheft 2/2020 der Modernen Stadtgeschichte mit dem Themenschwerpunkt „50 Jahre Moderne Stadtgeschichte“

    Im Jahr 2020 kann die Zeitschrift Informationen zur modernen Stadtgeschichte (IMS) / Moderne Stadtgeschichte (MSG) ihre Gründung vor 50 Jahren feiern. Im gleichen Gründungsjahr, 1970, fand auch erstmals eine Sektion zur Thematik der modernen Stadtgeschichte auf dem deutschen Historikertag statt. In engerem zeitlichen Zusammenhang damit ist auch die Etablierung des Instituts für vergleichende Städtegeschichte 1969 an der Universität Münster zu sehen. Wenige Jahre später wurde die Arbeitsgemeinschaft Die Alte Stadt ins Leben gerufen. Die Schwelle zu den 1970er Jahren zeigt sich also wissenschaftsgeschichtlich im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit der historischen Stadt als eine produktive und neue Perspektiven eröffnende Periode. Im Jahr 2000, also vor 20 Jahren, wurde dann die Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung (GSU) gegründet, die mittlerweile die IMS/MSG wesentlich trägt.

    Dieses Themenheft unterscheidet sich aus diesem Anlass vom üblichen Format der MSG-Hefte: Im Zentrum steht die historische Erinnerungsarbeit in eigener Sache sowie die Bestimmung von Positionen und Wegstrecken in Gesellschaft und Wissenschaft seit dieser so produktiven Periode um 1970. Das Heft wird daher, ausgehend von der Gründung der Zeitschrift IMS vor 50 Jahren, einen Rückblick auf den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext der Stadtgeschichtsforschung vornehmen und den Blick nach vorn auf aktuelle Arbeitsfelder, derzeitige Leerstellen und Zukunftsaufgaben der modernen Stadtgeschichte richten.

    Die Beiträge zeigen, wie sich die moderne Stadtgeschichte zu Anfang der 1970er Jahre aus der Sozialgeschichte heraus in der Wissenschaftslandschaft und der Gesellschaft etablierte und sich seitdem unter dem Eindruck der paradigmatischen Wenden (cultural turn, spatial turn etc.) sowie der thematischen Erweiterungen (urban environmental history) entwickelt hat. In dieser Geschichte spiegeln sich auch die großen wissenschaftspolitischen Trends, die die Stadtgeschichtsforschung gleichermaßen geprägt haben und die sie mit vorangetrieben hat. Dazu zählt die Expansion und Differenzierung des bundesdeutschen Wissenschaftssystems allgemein und der Geschichtswissenschaften im Besonderen, was vor allem in der Gründungsphase um 1970 günstige Rahmenbedingungen für die Moderne Stadtgeschichte bot. Von Anfang an spielte aber auch die Zusammenarbeit mit kommunalen Museen und Archiven eine zentrale Rolle – eine Anforderung, die aktuell wieder verstärkt an die historische Forschung herangetragen wird. Schließlich war und ist die internationale Orientierung ein Kennzeichen der deutschen Stadtgeschichtsforschung, die zu der starken europäischen Vernetzung innerhalb dieses Feldes beigetragen hat.

    Inhalt
    • Sebastian Haumann / Dieter Schott: 50 Jahre Moderne Stadtgeschichte, S. 5-9.
    • Sebastian Haumann: Zwischen „Krise der Stadt“ und Sozialgeschichte. Auf dem Weg zur Modernen Stadtgeschichte, 1960-1975, S. 10-24.
    • Clemens Zimmermann (Red.) / Christian Engeli / Wolfgang Hofmann / Horst Matzerath / Jürgen Reulecke: Die Gründung der Stadtgeschichte als Disziplin. Zu den Anfängen der Informationen zur modernen Stadtgeschichte nach 1970, S. 25-43.
    • Dieter Schott: Moderne Stadtgeschichte im Spiegel der IMS in den 1970er Jahren, S. 44-52.
    • Martin Baumeister: Von der Sozialgeschichte zur Kulturgeschichte. Stadt und Stadtgeschichte in der deutschen historischen. Forschung seit den 1980er Jahren – Ein Round-Table-Gespräch mit Thomas Mergel, Ralf Roth und Adelheid von Saldern, S. 53-63.
    • Richard Rodger: Explorations in European urban history. Perspectives from Leicester, S. 64-85.
    • Marjaana Niemi: From national to transnational and global approaches. The contribution of the EAUH conferences, S. 86-94.
    • Christoph Bernhardt / Geneviève Massard-Guilbaud: Towards a new approach in urban history. The Round-Tables for Urban Environmental History (1998-2008), S. 95-103.
    • Harold Platt: Follow the flows. A brief history of transnational urban environmental history, S. 104-111.
    • Tim Soens: Urbanising nature. Why the Grounded Cities of the middle ages matter for the modern environmental history of the city, S. 112-129.
    • Tilman Harlander: Renaissance der Stadt – urban divide? Zum Verhältnis von Stadtplanung und Stadtgeschichte seit den 1970er Jahren, S. 130-138.
    • Heinz Reif: Voran auf Umwegen. Erinnerungen an die Gründung der GSU, S. 139-144.
    • Dorothee Brantz: Die GSU im Jahr 2020. Bestandsaufnahmen und Perspektiven, S. 145-151.
    • Rainer Liedtke: How “European” is the “European City”?, S. 152-156.
    • Gisela Mettele: Gender. Perspektiven für eine moderne Stadtgeschichte des 21. Jahrhunderts, S. 157-160.
    • Clemens Wischermann: Wirtschaft, S. 161-163.
    • Martin Knoll: The city and the countryside. Histories of blurred boundaries, S. 164-168.
    • Übersicht zu den Inhalten der IMS/MSG-Hefte 1970-2020, S. 169-173.

    Neuerscheinung: „Kalkstein als »kritischer« Rohstoff.“

    In wenigen Tagen wird mein neues Buch „Kalkstein als »kritischer« Rohstoff. Eine Stoffgeschichte der Industrialisierung, 1840–1930“ im Transcript Verlag erscheinen.

    Sebastian Haumann: Kalkstein als »kritischer« Rohstoff. Eine Stoffgeschichte der Industrialisierung, 1840–1930, Bielefeld 2020, ISBN: 978-3-8394-5240-0

    Das Buch kann als ebook oder Printversion direkt beim Verlag bestellt werden: Zur Verlagsseite

    Der Transcript Verlag hat die Einleitung übrigens als Leseprobe online frei zur Verfügung gestellt. Wer also in das Buch reinlesen möchte kann dies hier tun.

    Neu erschienen: „Großsiedlungen als Problemkonstruktion“

    Ende August 2020 ist das von Swenja Hoschek und mir herausgegebene Forum Stadt-Heft mit dem Schwerpunktthema „Großsiedlungen als Problemkonstruktion“ erschienen. Die Publikation basiert auf einem Workshop, den wir im Rahmen des DFG-Projekts „Großsiedlungen in der Krise?“ gemeinsam mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg durchgeführt haben.

    Forum Stadt Bd.47, H.3

    Sebastian Haumann und Swenja Hoschek (Hrsg.): Großsiedlungen als Problemkonstruktion (=Forum Stadt 47/3), 2020.

    Beiträge:

    • Sebastian Haumann / Swenja Hoschek: Großsiedlungen als Problemkonstruktion, S. 185-190.
    • Christiane Reinecke: Faszinierend schlechte Viertel. Großsiedlungen als prekäre Räume und Lehrräume urbaner Moral in den französischen und westdeutschen Medien, S. 191-206.
    • Swenja Hoschek: Wohnfolgeeinrichtungen problematisieren. Spielplätze als Aushandlungsräume in den 1970er Jahren im Osdorfer Born, S. 207-222.
    • Christine G. Krüger: Von Mümmelmannsberg bis Allermöhe. Sicherheits- und Unsicherheitskonstruktionen, S. 223-237.
    • Arndt Neumann: Von Gründerzeitvierteln zu Großsiedlungen und wieder zurück. Hamburg-Altona zwischen 1950 und 2010, S. 238-254.
    • Dirk Schubert: Von vertanen Chancen (nicht nur) in Steilshoop. Leitbilder, Rahmenbedingungen und Wandlungsprozesse von Großwohnsiedlungen in Hamburg, S. 255-275.

    MSG 2020/1 erschienen

    Heft 1/2020 der Modernen Stadtgeschichte ist erschienen. Den Themenschwerpunkt „Spaces of Fear“ haben Mikkel Høghøj und Monika Motylinska herausgegeben. Außerdem ist dies das erste Heft, an dem ich als geschäftsführender Herausgeber mitbeteiligt war.

    THEMENSCHWERPUNKT

    Monika Motylinska / Mikkel Høghoj: Spaces of fear in European cities of the 20th century / Angsträume in den europäischen Städten des zwanzigsten Jahrhunderts, S.6-12.

    Sabine Kalff: Back to the cellar. Underground urban spaces of fear and air warfare in Berlin, 1940-1945, S.13-28.

    Aleksandra Luczak: Fears and charms of mobility and transience. Warsaw’s central railway station in the 20th century, S.29-50.

    Clara Aßmann: „Die Straße war schuld!“ Die Konstruktion eines Angstraums und der autogerechte Stadtumbau in der Bundesrepublik Deutschland, S.51-64.

    Tim Verlaan: ‚The city is collapsing under our very own eyes‘. Spaces and emotions of the Dutch urban crisis, S.65-81. Monika Motylinska: Leitrezension, S.82-85.

    FORUM

    Matthias Lieb: Natur- und Umweltschutz in der Stadt. Bürgerschaftliches Engagement, Initiativen und politischer Verhaltensstil in Mainz und Wiesbaden, S.86-105.

    Georg Wagner-Kyora: Wiederaufbau als Arbeitsbegriff. Die Bremer Bauverwaltung und die Zeitschrift „Der Wiederaufbau“ 1945-1960, S.106-128.

    Magnus Dellwig: Stadtentwicklung und Strukturwandel in Oberhausen. Ein Projekt des Stadtarchivs Oberhausen zur Erschließung, Forschung und Ausstellung, S.129-154.

    ALLGEMEINE BERICHTE

    David Templin: Tagungsbericht: Anders Wohnen. Großsiedlungen und die Konstruktion von Differenz seit den 1970er-Jahren, S.155-160.

    Annika Wienert: Tagungsbericht: Postmodern Architecture and Political Change – Poland and Beyond, S.161-164.

    Georgios S. Tziafetas: Tagungsbericht: Städte in der UdSSR und im Ostblock. Urbanisierung, Ökologie und kommunale Ökonomie (1917-1991), S.165-169.

    Mikkel Høghøj / Mikkel Thelle / Heather Swanson / Michael David Vine: Tagungsbericht: Governing Urban Natures – Infrastructures, Citizenship and Municipal Ecologies, S.170-172.

    Sebastian Haumann Tagungsbericht: Forum Stadtgeschichte 2019 der GSU: G/lokalisierungen. Stadthistorische Forschung zwischen Globalgeschichte und Lokalstudien, S.173-177.

    MITTEILUNGEN

    Termine, S.178-179.

    Autor/innen des Themenschwerpunktes und der Forumsbeiträge, S.180-182.

    Neue Veröffntlichung: „Critical” and Scarce? The Remarkable Career of Limestone, 1850-1914

    Sebastian Haumann: „Critical” and Scarce? The Remarkable Career of Limestone, 1850-1914, in: European Review of History 27 (2020), S. 273-293. DOI: 10.1080/13507486.2020.1737651

    Abstract: Over the past decade, the notion of ‘critical raw materials’ has appeared as a political concept. The reliance on these raw materials is characterized by the ambivalence of enabling future development and indicating vulnerability posed by the risks of potential scarcity. In this paper, Haumann argues that the concept of ‘criticality’ can be extended to historical research on resource scarcity. It highlights the importance of the construction of value added chains, analysed as dynamic technological systems, as a background for the social reflection on scarcity. As an example, the paper analyses how the use of limestone became ‘critical’ when it was adopted as flux in iron- and steel-making during the nineteenth and early twentieth centuries, enabling unprecedented economic growth. It stresses the interrelation of the reflection on vulnerability and scarcity on the one hand and the dynamic (re-)construction of the technological system attuned to this material on the other.

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    Neu erschienen: Concepts of Urban-Environmental History

    Jetzt neu erschienen: Sebastian Haumann, Martin Knoll and Detlev Mares (eds.): Concepts of Urban-Environmental History, Bielefeld 2020.

    „In history, cities and nature are often treated as two separate fields of research. »Concepts of Urban-Environmental History« aims to bridge this gap. The contributions to this volume survey major concepts and key issues which have shaped recent debates in the field. They address unresolved questions and future challenges. As a handbook, the collection offers a comprehensive overview for researchers and students, both from a historical and an interdisciplinary background.“

    Das Buch ist Dieter Schott anlässlich seiner Emeritierung gewidmet.

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    Neue Publikation: Zwischen „Nachhaltigkeit“ und „Anthropozän“

    In der neuen Ausgabe der Zeitschrift Neue Politische Literatur ist mein Rezensionsaufsatz zur aktuellen Forschungslage in der Umweltgeschichte erschienen:

    Sebastian Haumann Zwischen „Nachhaltigkeit“ und „Anthropozän“. Neue Tendenzen in der Umweltgeschichte, in: Neue Politische Literatur 64 (2019), 295-326.

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