Neue Publikation: „Partizipation als Konsens“

In der Zeitschrift sub\urban ist Ende 2018 ein Themenschwerpunkt „1968 und die Kritik der Stadt – 50 Jahre danach“ erschienen. Unter den sieben Beiträgen ist auch mein Beitrag, in dem ich die Diskussion um Partizipation in der Stadtplanung um 1970 nachzeichne.

Sebastian Haumann: Partizipation als Konsens. Die „68er“-Bewegung und der Paradigmenwechsel in der Stadtplanung, in: sub\urban 6 (2018), H. 2/3, S. 189-196.

Der Aufsatz steht auch als open-access Version zur Verfügung: zum Aufsatz

Neue Publikation: Der transatlantische Paradigmenwechsel in der Stadtplanung

Nach einer etwas längeren Pause (wg. Habilverfahren, Lehrstuhlvertretungen und Drittmittelanträgen) ist nun endlich wieder eine neue Publikation von mir erschienen: Der transatlantische Paradigmenwechsel in der Stadtplanung. Zur westeuropäischen Rezeption von Jane Jacobs’ The Death and Life of Great American Cities in den 1960er- und 1970er-Jahren, in: Themenportal Europäische Geschichte, 2018, www.europa.clio-online.de/essay/id/artikel-4554.

„Zwischen den 1960er- und den 1980er-Jahren wandelten sich die Prämissen der westeuropäischen Stadtplanung grundlegend. Galten in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg die Flächensanierung von Altbauquartieren, der Bau von Groß-siedlungen und eine strikte Funktionstrennung als geeignete Maßnahmen, um die Lebensqualität zu verbessern, setzte sich ab den 1960er-Jahren das Leitbild einer erhaltenden Erneuerung und der Durchmischung durch […]“ weiter …

Tagungsbericht „1968: Wohnungsfrage“

Hier gibt es einen kurzen Bericht über den Workshop „1968: Wohnungsfrage“, zu dem ich mit einem Vortrag zu den sich wandelnden Partizipationsansprüchen in Städtebau und Architektur beigetragen habe. Der Workshop fand am 3. und 4. Mai an der Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar statt und war Teil einer Veranstaltungsreihe zur Wohnungspolitik.

Zum Tagungsbericht

Ausschreibung „Anthony Sutcliffe Dissertation Award“ 2016

In honor of Anthony Sutcliffe (founding member of IPHS and Planning Perspectives), IPHS has created an award to recognize the best dissertation in the field of planning history written in English and completed during the two years preceding the biennial conference. There is no restriction on topic, but submissions which most directly and innovatively address the internationalism of the modern planning movement in line with much of Sutcliffe’s work are especially welcome. The prize was awarded first time at the July 2014 conference in St. Augustine, Florida, USA.

Doctoral dissertations completed during 2014 and 2015 are eligible. Self-nominations or nominations from dissertation advisors (on behalf of their students) are welcomed. The award winner will receive free conference registration for the 2016 conference in Delft and a $100 prize. All submissions must include the dissertation in single file PDF format, a brief biography of the student with full contact detai ls, identification of the main academic advisor(s) also with contact details, and a letter of affirmation by the dissertation advisor (or some other official university documentation) that the dissertation was completed and successfully passed/defended in the eligibility period, calendar years 2014-2015.

Nomination should be sent to Sutcliffe Award Chair: Prof. Dr. José Luis Sáinz Guerra, Valladolid/Spain: jlsainzg@hotmail.com before 15th of March 2016.

The winner will be informed in April 2015

Publikation: Crosstown Expressway

Gestern ist in der Encyclopedia of Greater Philadelphia mein Eintrag zum „Crosstown Expressway“ veröffentlicht worden.

Die Encyclopedia of Greater Philadelphia ist ein umfassendes Nachschlagewerk zur Geschichte von Philadelphia. Das besondere an diesem Lexikon ist, dass es vollständig online ist. Anders als andere online-Lexika aber (z.B. Wikipedia) gibt es eine systematische Qualitätskontrolle durch ein Review-Verfahren und eine Redaktion.

Mein Eintrag zum „Crosstown Expressway“ zeichnet in einer knappen Darstellung die Planung, vor allem aber den Widerstand gegen diese innerstädtische Autobahn im Süden der Innenstadt von Philadelphia nach. Tatsächlich wurden die Pläne für den „Crosstown Expressway“ 1974 auf Grund von Protesten aufgegeben. Die Erfahrung, dass Aktivisten erfolgreich gegen solche Großprojekte angehen konnten, markiert einen wichtigen Umbruch in der Stadtgeschichte Philadelphias (und darüber hinaus) und veränderte die lokale Planungskultur nachhaltig.

Zum Lexikoneintrag „Crosstown Expressway“

Filmquelle: „A Place to Live“, 1948

In der letzten Sitzung meiner Übung „Klassiker der Stadtforschung und Stadtplanung“ in diesem Sommersemester haben wir uns mit der Filmquelle „A Place to Live“ aus dem Jahre 1948 befasst. Der Film, der für eine planmäßige Stadterneuerung in Philadelphia wirbt, entstand im Kontext der kommunalpolitischen Auseinandersetzungen zwischen dem „Reform-Movement“, zu dem auch die Philadelpia Housing Association als Auftraggeberin dieses Films gehörte, und der republikanischen Stadtregierung, die eine Stadterneuerung als Eingriff in die Eigentumsrechte der Grundbesitzer weitgehend ablehnte. Der Film trägt ganz deutlich eine politische Botschaft: planmäßige Stadterneuerung als gezielte sozialpolitische Maßnahme.

Für die Abschlussdiskussion der Übung war die Filmquelle deshalb sinnvoll, weil in ihr die Kernaussagen mehrerer „klassischer“ Texte der Stadtforschung und Stadtplanung aufgegriffen und verdichtet werden. Im Laufe des Semseters haben wir Texte von Friedrich Engels, Ebenezer Howard, Georg Simmel, LeCorbusier, Jane Jacobs und anderen gelesen und diskutiert. Deren Vorstellungen von Stadt und deren Kritik lässt sich auf vielfältige Weise auch in dem Film von 1948 wiederfinden. Tatsächlich haben die Studierenden in der Abschlussdiskussion ziemlich genau herausarbeiten können, wie bestimmte Ideen, die wir in den verschiedenen Texten über das Semester hinweg kennengelernt haben, in dem Film aufgegriffen wurden. Insofern war „A Place to Live“ als Filmquelle hervorragend geeignet, nocheinmal die großen Zusammenhänge im Denken über Stadt und Stadtplanung im 19. und 20. Jahrhundert zu bündeln, wichtige Diskussionsstränge herauszustreichen und konkret an einem Beispiel festzumachen.

„A Place to Live“ auf archive.org

 

Aufsatz „Protest und Wertewandel“ erschienen

In dieser Woche ist mein Aufsatz „Protest und Wertewandel. Zur Dynamik von Planungskulturen in den 1970er Jahren“ in dem von Frank Othengrafen und Martin Sondermann herausgegebenen Band 23 der Reihe Planungsrundschau erschienen. In diesem Sammelband wird das Konzept der Planungskulturen diskutiert, das vor allem in den Planungswissenschaften als Ansatz genutzt wird, um den Wandel von Leitbildern, Verfahren und der baulichen Umsetzung städtebaulicher Planung zu analysieren. Der Blick auf die 1970er Jahre ist dafür besonders instruktiv, werden die Veränderungen in diesem Jahrzehnt doch häufig als Paradigmenwechsel von einer technokratischen zu einer partizipativen Planung beschrieben.

Protest und Wertewandel. Zur Dynamik von Planungskulturen in den 1970er Jahren, in: Frank Othengrafen und Martin Sondermann (Hg.): Städtische Planungskulturen im Spiegel von Konflikten, Protesten und Initiativen, Berlin 2015, S. 87-110.

Zur Internetseite der Reihe Planungsrundschau