Übung im WS 2020/21: Citizens Science, Third Mission und Public History. Eine Perspektive für die Geschichtswissenschaften?

Im kommenden Wintersemester werde ich mich mit meinen Studierenden mit den Grundlagen der Citizen Science und der Public History auseinandersetzen:

Aktuell wird an die Wissenschaft verstärkt der Anspruch gestellt, Laien außerhalb der Universität aktiv in die Forschung einzubeziehen. Bürger*innen sollen sowohl an den Ergebnissen der Forschung als auch am Erkenntnisprozess teilhaben. Dieses Ziel wird in der wissenschaftspolitischen Debatte unter den Schlagworten „Citizens Science“ und „Third Mission“, also die „dritte Mission“ der Universitäten neben Forschung und Lehre, verhandelt. In den Geschichtswissenschaften sind entsprechende Konzepte noch nicht besonders weit entwickelt. Allerdings schließen „Citizens Science“ und „Third Mission“ an das bereits etablierte Feld der Public History an, also an den Bereich der Geschichtswissenschaft, der sich mit der Vermittlung von historischem Wissen in Museen, Bildungseinrichtungen und zunehmend auch im Internet befasst.

In dieser Übung werden wir aktuelle wissenschaftspolitische Fragen diskutieren und darüber sprechen, wie und inwieweit historische Forschung diesen Ansprüchen gerecht werden kann oder soll. Grundlage der Diskussion sind ausgewählte Texte, die einen Überblick über Ansätze und Kontroversen über „Citizens Science“, „Third Mission“ und Public History geben. Erwartet wird neben der regelmäßigen aktiven Teilnahme eine Kurzpräsentation über ein selbstgewähltes Forschungsprojekt, das sich an den besprochen Ansätzen „Citizens Science“, „Third Mission“ oder der Public History orientiert.