EAUH 2014

Zurück von der Tagung der European Association for Urban History in Lissabon.

Highlight war für mich ein round table „Urban Agency“, organisiert von Bert de Munck und Simon Gunn. Diskutiert wurde ausgehend von der Frage, wie „Stadt“ oder „das Urbane“ stärker als eigenständiger Faktor in die Forschung einbezogen werden kann. Die Diskussion war theoretisch-methodisch angelegt, ausgehend von Bert de Muncks Plädoryer dafür, an die Actor-Network Theorie anzuknüpfen. Insgesamt hat dieser Vorschlag zwar wenig Widerhall gefunden, aber das Interesse an einer Neubestimmung stadtgeschichtlicher Forschungsansätze war dennoch nicht zu übersehen. Aus meiner Sicht steht dieser round table (gemeinsam mit dem ESF Expolatory Workshop, den wir im März in Darmstadt veranstaltet haben), am Anfang einer Debatte, die uns noch länger beschäftigen wird.

Die Sektion „The Urban Economy: Networks, Flows and Place“, in der ich mein eigenes Paper vorstellen durfte, hat ebenfalls zu spannenden Diskussionen geführt. Hier hat sich aus meiner Sicht bestätigt, dass es dringend nötig ist, die mittlerweile sehr kulturalistisch durchdrungene historische Forschung wieder stärker mit der Wirtschaftsgeschichte zu verknüpfen, die genau diesen methodischen „turn“ nicht mitvollzogen hat. Dass diese Differenz den Austausch, bzw. die Einbeziehung einer Wirtschaftsgeschichte, die stark ökonomisch und quantifizierend argumentiert, schwierig – aber keineswegs unmöglich – macht, hat sich auch in dieser Sektion gezeigt.