Corlears Hook Slum Clearance Plan, 1951

In meiner heutigen Übung habe ich mit den Studierenden den Plan des New Yorker „Committee on Slum Clearance“ für die Gegend Corlears Hook in Manhattan diskutiert. Der Plan gehört zur ersten Generation von Stadterneuerungsprojekten nach dem Housing Act of 1949, der den Einfluss des Bundes auf die Entwicklung der Städte wesentlich stärkte. Die Bundesregierung stellte finanzielle Mittel zur Verfüngung, gab aber gleichzeitig vor, wie diese zu verwenden seien.

Aus der Broschüre zur Sanierung von Corlears Hook lassen alle wichtigen Merkmale US-Amerikanischer Stadterneuerungspolitik der 1950er und 1960er Jahre herauslesen: die Rolle privater Investoren im Rahmen der Sanierung nach Title I des Housing Acts, die Rechtfertigung der Flächensanierung mit quantitativen Aussagen zur Verslummung, die Begründung für die Dominanz des Individualverkehrs und die Bildung von Super-Blocks, aber auch der Fortbestand der alten Rohr- und Kabelinfrastruktur. Beispielhaft können an diesem Dokument die Voraussetzungen und Folgen der Stadterneuerungsplanung der 1950er und 1960er in New York und anderen Städten gezeigt werden, die von einem unbedingten Machbarkeitsglauben geprägt war.

Die Quelle ist online verfügbar: Committee on Slum Clearance Plans: Corlears Hook. Slum Clearance Plan under Title I of the Housing Act of 1949, New York 1951.

Zur Vorbereitung empfiehlt sich: Ballon, Hilary: Robert Moses and Urban Renewal. The Title I Program, in: dies. / Kenneth T. Jackson (Hg.): Robert Moses and the Modern City. The transformation of New York, New York 2007, S. 94-115.

In der Quelle sind vor allem auch diejenigen planerischen Prämissen und städtebaulichen Forderungen umrissen, gegen die sich Jane Jacobs zehn Jahre später in ihrem Buch „The Death and Life of Great American Cities“ wandte. Insofern eignet sich die Quelle auch als Ausgangspunkt zur Diskussion von Jacobs‘ Kritik.