Neue Veröffentlichung: „Alternative Blicke auf die eigene Stadtgeschichte“

Jetzt erschienen im neuen Heft der Modernen Stadtgeschichte ist ein Aufsatz, den ich gemeinsam mit Dieter Schott über die Rolle von Geschichtswerkstätten bei der Pluralisierung von lokalem Geschichtswissen in den 1980er Jahren geschrieben habe.

Abstract: This contribution focusses on the attempts by local history groups emerging around 1980 to develop new and alternative perspectives on the history of their own city and region. It contends that the activities of these ‘history workshops’, by which they not only put new themes centre stage but also established new methods of historical research and public presentation, contributed to the construction of a pluralised historical heritage since the 1980s. The article analyses the particular modes of communicating and organising public actions towards the formation of an alternative knowledge about the local past. It demonstrates how the hidden history of places such as a concentration camp near Überlingen on the Lake of Constance or the proletarian housing estate Lindenhof in Berlin was uncovered and raised to public consciousness.

Sebastian Haumann und Dieter Schott: Alternative Blicke auf die eigene Stadtgeschichte. Geschichtswerkstätten und die Pluralisierung lokalen Geschichtswissens in den 1980er Jahren, in: Moderne Stadtgeschichte 2021/1, S. 46-68.

Publikation: „Stadtgeschichte“ in: Staatslexikon

Soeben erschienen ist mein Lexikonartikel „Stadtgeschichte“ im Staatslexikon. In dem knappen Beitrag gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Themen und Ansätze der Stadtgeschichtsforschung sowie über die großen Linien der europäischen Stadtgeschichte der Neuzeit. Themen sind: „Die moderne europäische Stadtgeschichte im globalen Kontext“, „Die Stadt als politisch-administrative Einheit“, „Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der europäischen Stadt“, „Kulturgeschichte der europäischen Stadt“ und „Stadt und Umwelt“.

Sebastian Haumann: Stadtgeschichte, in: Staatslexikon, Bd. 5, Freiburg (2021), Sp. 688-694.

Marie Skłodowska-Curie Fellow am Centre for Urban History in Antwerpen

Seit Anfang Mai 2021 bin ich offiziell als Marie Skłodowska-Curie Fellow am Centre for Urban History der Universiteit Antwerpen. In den kommen beiden Jahren werde ich nicht nur in, sondern auch über Antwerpen forschen. In meinem Projekt „Mapping Practices under Pressure. The Everyday Experience of Socio-Economic Change in Deindustrialising Cities, 1960-2000“ werde ich mich mit der Alltagsgeschichte der südlichen, industriell geprägten Stadtteile Antwerpens in den letzten 50 Jahren beschäftigen. Das Ziel sind jedoch in erster Linie methodische Innovationen zwischen den Digital Humanities und Citizen Science zu erproben.

Einen ersten Überblick über mein Forschungsvorhaben werde ich am Centre for Urban History am 14.6. geben. Im Rahmen der middagseminarie werde ich das Paper „Experiences of the past. How to reconstruct local histories of deindustrialization“ präsentieren, in dem ich einige theoretische und methodische Grundlagen des Projekts diskutiere.

Stadtgeschichten

Seit Februar 2021 bloggen wir Stadtgeschichten unter stadthist.hypotheses.org

Der Blog richtet sich an Wissenschaftler/innen, die im Bereich der Stadtgeschichte forschen, an Praktiker/innen in Archiven und Museen, an Lehrer/innen sowie an die stadtgeschichtlich interessierte Öffentlichkeit. Der Blog stellt Forschungs- und Ausstellungsprojekte vor, um deren Sichtbarkeit zu erhöhen und den den Austausch über stadtgeschichtliche Themen zu fördern. Stadtgeschichten ist ein Kommunikationsangebot, das Wissenschaft, Praxis und Öffentlichkeit verbindet.

Stadtgeschichten wird von der Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung (GSU) auf hypotheses.org betrieben und herausgegeben von Jonas Albrecht , Florian Grafl, Daniela Hettstedt, Mathias Irlinger, Kathrin Meißner, Małgorzata Popiołek-Roßkamp, Ansgar Schanbacher, Olga Sparschuh und mir.

Quellenessay: Arbeitslosenzeitungen als Quellen zur Geschichte der Deindustrialisierung

Heute habe ich den ersten Beitrag im neuen Blog-Projekt der Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung (GSU) gepostet:

Arbeitslosenzeitungen als Quellen zur Geschichte der Deindustrialisierung, in: Stadtgeschichten (8.3.2021), https://stadthist.hypotheses.org/209.

Die Geschichte der Deindustrialisierung, die viele westeuropäische Städte zwischen den 1970er und 1990er Jahren prägte, ist aktuell eines der wichtigsten Themen der zeithistorischen Forschung. Denn Deindustrialisierung bezeichnet einen breiten Strukturwandel, der nicht nur die Wirtschaft betraf, sondern die gesamte Gesellschaft erfasste und den Alltag vieler Menschen veränderte. Auch der Charakter von Städten und Nachbarschaften, ihre Sozialstruktur und ihr Selbstverständnis waren davon betroffen, wenn klassische Industriebetriebe verschwanden und Arbeitsplätze verloren gingen.

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Tagung: „Sozialdaten und die Geschichtsschreibung von Wohneigentum und Sozialräumen“

Am 11. und 12. März 2021 findet die Tagung „Sozialdaten und die Geschichtsschreibung von Wohneigentum und Sozialräumen“ statt, die Kerstin Brückweh im Rahmen des DFG-Projektes „Sozialdaten als Quellen der Zeitgeschichte“ organisiert. Gemeinsam mit Swenja Hoschek werde ich über die Entstehung von Sozialdaten im Zusammenhang mit der Anwaltsplanung in Darmstadt-Kranichstein in den Jahren 1972-1975 sprechen. Das besondere an der Anwaltsplanung war, dass sie Daten erhob, die zugleich über die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner*innen der Großsiedlung Auskunft geben sollten und als Verfahren der Wissensgenerierung sozialwissenschaftlich beobachtet wurde. Diese Doppelperspektive wollen wir in unserem Vortrag herausarbeiten.

Zum Tagungsprogramm

Neuerscheinung: Kalkstein als „kritischer“ Rohstoff

Seit letzter Woche wird auch die Printversion meines Buches ausgeliefert. Am Freitag kamen nun auch die Belegexemplare an. Ich freue mich, dass diese Projekt jetzt seinen (vorläufigen) Abschluss gefunden hat!

Sebastian Haumann: Kalkstein als „kritischer“ Rohstoff. Eine Stoffgeschichte der Industrialisierung, 1840-1930, Bielefeld 2020.

Das Buch ist bei allen Buchhandlungen oder direkt beim Verlag erhältlich: Zur Verlagsseite