Ü: „The History Manifesto“

Nach gut zwei Jahren Unterbrechung konnte ich in diesem Sommersemester 2017 endlich wieder eine geschichtstheoretische Übung anbieten. Dabei habe ich das umstrittene History Manifesto als Ausgangspunkt genommen, um mit den Studierenden einige aktuelle Fragen der Geschichtstheorie zu diskutieren. Insgesamt ist es eine sehr anregende und spannende Lehrveranstaltung geworden – auch dank der sehr engagierten Studierenden.

Aus dem Ankündigungstext: „Das 2014 erschienene „History Manifesto“ hat eine neue Debatte um Ziele und Ausrichtung historischer Forschung entfacht. Das „Manifesto“, das von Historikerinnen und Historikern fordert, Geschichte in der Langzeitperspektive zu interpretieren, ist dabei durchaus kontrovers diskutiert worden. Daneben mehren sich aber auch andere Stimmen, die wieder nach dem Sinn und den Zielen der Geschichtswissenschaften fragen. Ob in Fachpublikationen oder in der Presse, das Bedürfnis nach einer Positionsbestimmung der Disziplin scheint zu wachsen. Nicht zuletzt die Besorgnis über die politischen Entwicklungen der letzten Jahre, die in den meisten Stellungnahmen deutlich mitschwingt, scheint die erneuerte Positionsbestimmung zu rechtfertigen.
In dieser Übung werden wir Teile des „History Manifesto“ und andere aktuelle Veröffentlichungen zum Stand der Geschichtswissenschaften lesen und gemeinsam diskutieren. Ziel ist nicht nur, das Theorieverständnis zu schärfen, sondern auch über die gesellschaftliche Rolle und die eigenen Ziele als Historikerinnen und Historiker zu reflektieren“

Seminarplan

4.4.2017: Einführung

11.4.2017: Guldi, Jo/Armitage, David: The History Manifesto, Cambridge 2014, S. 1-13.

18.4.2017: Guldi, Jo/Armitage, David: The History Manifesto, Cambridge 2014, S. 14-37.

25.4.2017: Braudel, Fernand: Schriften zur Geschichte, Bd. 1. Gesellschaften und Zeitstrukturen, Stuttgart 1992, S. 49-67.

2.5.2017: Braudel, Fernand: Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II., Bd. 1, Frankfurt am Main 1990, S. 385-398.

16.5.2017: Guldi, Jo/Armitage, David: The History Manifesto, Cambridge 2014, S. 61-87.

23.5.2017: Stefan Jordan: Rezension zu: Guldi, Jo; Armitage, David: The History Manifesto. Cambridge 2014 , in: H-Soz-Kult, 29.04.2016, www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-24896.

30.5.2017: Kevles, Daniel J.: What’s Manifest in the History of SciTech. Reflections on The History Manifesto, in: Isis 107 (2016), S. 315–323.

6.6.2017: Cohen, Deborah/Mandler, Peter: The History Manifesto. A Critique, in: The American Historical Review 120 (2015), S. 530–542.

13.6.2017: Armitage, David/Guldi, Jo: The History Manifesto. A Reply to Deborah Cohen and Peter Mandler, in: The American Historical Review 120 (2015), S. 543–554.

20.6.2017: Trischler, Helmuth: The Anthropocene. A Challenge for the History of Science, Technology, and the Environment, in: NTM Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin 24 (2016), S. 309–335.

28.6.2017: Landwehr, Achim: Die anwesende Abwesenheit der Vergangenheit. Essay zur Geschichtstheorie, 2016, S. 31-45.

4.7.2017: Abschlusssitzung

GSU Nachwuchstagung: „Urbane Elemente“, Berlin 23./24.6.

Nachwuchstagung der Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung

„Urbane Elemente: Licht, Luft, Feuer und Wasser in der Geschichte und Gegenwart der Stadtentwicklung“

 Center for Metropolitan Studies, TU Berlin

23. und 24.06.2017

 

Freitag, 23.06.2017

14:00 Begrüßung: Dorothee Brantz, CMS TU Berlin

14:14 Einführungsvortrag: Timothy Moss, Humboldt Universität, TBA

15:00 Panel 1

Kommentar: Rainer Liedtke, Universität Regensburg
Moderation: Gisela Mettele

Ansgar Schanbacher, Universität Göttingen
“Urbane Resilienz: Beispiele der Frühen Neuzeit, Braunschweig, Würzburg und Utrecht im 17./18. Jahrhundert”

Teresa Schröder-Stapper, Universität Duisburg-Essen
„Elementare Gefahren und Risiken in städtischen Inschriften der Frühen Neuzeit“

 16:00 Kaffeepause

16:30 Panel 2:

Kommentar: Sylvia Necker, IfZ München
Moderation: Dorothee Brantz, CMS Berlin

Fábián Borbála, Universität Szeged
„Mehr Licht!“ Die Geschichte der Straßenbeleuchtung in Ungarn in der zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Kathrin Meißner, IRS Erkner
„Mehr Licht, Mehr Luft!“ Forderungen und deren Relevanz für die Berliner Wohnungsfrage und Sozialmoral im späten 19. Jahrhundert“

18:30 Gemeinsames Abendessen

 

Samstag, 24.06.2017

10:00 Panel 3:

Kommentar: Christoph Bernhardt, IRS Erkner
Moderation: Celina Kress, CMS Berlin

Oliwia Murawska, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
“Die vier Elemente als Wahrnehmungsschlüssel des Urbanen”

Anna Rick, Universität Siegen
“Baden im Plötzensee, Spazieren in Berlin: Wolfgang Herrndorfs Arbeit und Struktur”

Jan Hansen, HU Berlin
„Infrastruktureller Alltag in Los Angeles, 1880-1930“

11:00 Panel 4:

Kommentar: Sebastian Haumann, Universität Jena
Moderation: Rainer Liedtke, Universität Regensburg

Benjamin Brendel, Universität Gießen
„Dammbau als Quelle diskursiver Stadtgründung“

Jörn  Eiben, Helmut-Schmidt Universität Hamburg
„’Rettet  die  Küste!’ Luft  und  Wasser  als  Kernelemente der  Industrialisierung Wilhelmshaven“

12:00 Mittagspause

13:00 Abschlussdiskussion

14:00 Ende der Konferenz

ab 17 Uhr Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin

Kurzbeitrag zu Hartmanns „Atlas zu dem Handbuche der Bergbau- und Hüttenkunde“ (1858)

Im Rahmen der Reihe „Mein Lieblingsbuch“ hat die Eisenbibliothek in Schaffhausen meinen Kurzbeitrag zu Carl Hartmanns „Atlas zu dem Handbuche der Bergbau- und Hüttenkunde“ von 1858 veröffentlicht. Ich habe den „Atlas“ als „Lieblingsbuch“ der Eisenbibliothek ausgewählt, weil er nicht nur besonders schön illustriert ist, sondern weil in einigen der Darstellungen die Praktiken der Eisenverhüttung greifbar werden.

Zum Beitrag

Stellenausschreibung Fachdidaktik (TU Darmstadt)

Das Institut für Geschichte der TU Darmstadt sucht zum 1. September 2017 eine/einen Wiss. Mitarbeiterin/Mitarbeiter für Fachdidaktik – 65 %

Die Stelle ist zunächst bis zum 30. September 2019 befristet. Der/die Stelleninhaber/in wird als Kontaktperson des Instituts für alle inner- und zwischenuniversitären Fragen des fächerübergreifenden Arbeitens, insbesondere in der Weiterentwicklung von MINT-Bezügen in der Geschichtsdidaktik fungieren. Ihm/ihr obliegt insbesondere die Federführung bei einem Projektantrag des Instituts im Rahmen der Exzellenzinitiative Lehrerbildung. Die Aufgaben umfassen außerdem Lehre im Umfang von 4 SWS, darunter die Veranstaltung ‚Schulpraktische Studien‘ sowie die Mitgestaltung von didaktischen Initiativen des Instituts, z. B. Schulprojekte, Weiterbildungsveranstaltungen, Mentorentage etc. Einstellungsvoraussetzungen sind ein hervorragendes Erstes Staatsexamen LaG Geschichte sowie ausgeprägte und nachgewiesene fachdidaktische Interessen und Kenntnisse. Wünschenswert ist darüber hinaus auch das Zweite Staatexamen sowie Erfahrungen im fächerübergreifenden Lehren und im Schreiben von Anträgen auf Förderung von Projekten.

Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf, sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Die Vergütung erfolgt nach dem Tarifvertrag für die Technische Universität Darmstadt (TV – TU Darmstadt).

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen unter Angabe der Kenn-Nummer zu senden an TU Darmstadt/ FB 02 , Institut für Geschichte, Geschäftsführender Direktor Prof. D. Dieter Schott, Dolivostr. 15, 64293 Darmstadt. Für Vorabinformationen steht Ihnen Herr Dr. Detlev Mares (E-Mail mares@pg.tu-darmstadt.de) zur Verfügung.

Kenn.-Nr. 207

Bewerbungsfrist: 30. Juni 2017

Workshop: „Technology, natural resources and crises“

Am 8. und 9. Mai 2017 findet in Aarhus der Workshop „Technology, natural resources and crises in the past and present of Europe and beyond“ statt. Es ist bereits das zweite Treffen des Netzwerkes und ich freue mich dabei zu sein, nachdem ich meine Teilnahme am ersten Workshop letzten September leider absagen musste. Diesmal also werde ich mein Paper „Prone for Crises? How Resources Become Critical Resources“ zur Diskussion stellen. Ich bin sehr auf das feedback gespannt.

Zur Homepage des Workshops

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Neue Publikation: Movimento del ‘77 Perceived

Soeben ist das Belegexemplar des Sammelbandes „Cities Contested. Urban Politics, Heritage, and Social Movements in Italy and West Germany in the 1970s“ eingetroffen, in dem mein Aufsatz „„Movimento del ‘77“ Perceived. Reinvigorating Urban Protest in West-Germany“ erschienen ist. Der Sammelband geht auf eine Tagung am DHI Rom im Mai 2015 zurück.

„Movimento del ‘77“ Perceived. Reinvigorating Urban Protest in West-Germany, in: Martin Baumeister, Bruno Bonomo und Dieter Schott (Hg.): Cities Contested. Urban Politics, Heritage, and Social Movements in Italy and West Germany in the 1970s, Frankfurt am Main 2017, S. 301-320.

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